Vorhang auf: Die Preisträger sind…
Die Preisträger werden schriftlich benachrichtigt, nachdem die Jury getagt und gewählt hat! Neben den Preisgeldern erhalten die Nominierten eine Urkunde, einen Pokal sowie die Möglichkeit, ihre Innovationen und Ideen bei der Preisverleihung zu präsentieren.
Über den Erhalt der Preise ist bis zur offiziellen Preisverleihung Stillschweigen zu wahren; bis dahin darf die Öffentlichkeit nicht informiert werden.
Wir freuen uns sehr, die bisherigen Gewinner des GENOSSENSCHAFTSPREISES und ihre Projekte/ Maßnahmen präsentieren zu dürfen.
Preisträger
Wettbewerbsjahr 2021/2022:
Bürger für Bürger eG
Die „Bürger für Bürger eG“ leistet mit Vermittlungsdiensten sowie ehrenamtlichen Helfern in vorbildlicher Weise Nachbarschaftshilfe. Die Initiative wendet sich speziell an ältere Menschen und hat ihren Schwerpunkt in der alltagsbegleitenden Unterstützung sowie der sozialen Interaktion. Denn bei Befragungen von Senioren vor Ort wurde festgestellt, dass bereits weit vor dem Eintritt einer Pflegebedürftigkeit die Bewältigung des Alltags und die Vermeidung von Einsamkeit ganz wesentliche Aspekte sind, die ältere Menschen vordringlich beschäftigen. Daher hilft die Genossenschaft bei der Vermittlung von zuverlässigen und seriösen externen Arbeitskräften und Dienstleistern für unterschiedlichste Aufgaben etwa im Haushalt oder im Garten. Vieles erledigt sie aber auch mithilfe von Ehrenamtlichen, die für eine geringe Aufwandsentschädigung oder Zeitgutschrift tätig werden. Die Palette der Hilfe reicht vom Wechseln einer Glühbirne, über Hilfe beim Einstellen des Mobiltelefons bis hin zur Begleitung beim Einkauf oder Arztbesuch. Damit steht neben praktischer Hilfe stets auch die Sicherstellung sozialen Austauschs im Mittelpunkt. Die Niedereschacher Genossenschaft versteht sich hierbei als „Plattform der Bürgerselbsthilfe“, die die Bereitschaft, soziale Dienste miteinander und füreinander zu erbringen, mit der Vorsorge verbindet, diese selbst beanspruchen zu können. Bürger werden direkt beteiligt, damit ältere Menschen in der Gesamtgemeinde länger in ihren Wohnungen bleiben können. Die im März 2019 gegründete „Bürger für Bürger eG“ hat mittlerweile 114 Mitglieder, von denen sich 36 aktiv als Helfer einbringen. Insgesamt haben diese bisher rund 2.500 Stunden Hilfe geleistet. (Stand 2022)
Allgäuer Genussmanufaktur eG
Die Allgäuer Genussmanufaktur belebte einen ortsbildprägenden, über viele Jahre leerstehendes Brauereigebäude in Leutkirch-Urlau, zu einem Heimat-Einkaufszentrum, das mittlerweile 18 Genuss- und Kunsthandwerker unter einem Dach beherbergt, wieder. Die im Jahr 2018 gegründete, ehrenamtlich organisierte Genossenschaft hat das Gebäude im Frühjahr 2019 erworben und bis 2020 mit Unterstützung von nahezu 1.000 Bürgerinnen und Bürger, die neben der eigenen Arbeit auch 1,3 Millionen Euro an Bürgerkapital für die Finanzierung eingebracht haben, umfassend saniert und umgebaut. Heute befinden sich in diesem „Heimat-Einkaufszentrum 4.0“ auf insgesamt mehr als 1.000 Quadratmetern neben einem Dorfladen und einem Dorfcafé zahlreiche Genuss- und Kunsthandwerker sowie ein Veranstaltungssaal, der auch als Bibliothek genutzt wird. Erwähnenswert: Mehr als die Hälfte der Mieter sind Start-ups. Die Genuss- und Kunsthandwerker produzieren und verkaufen ihre Produkte vor Ort. Dies zieht bis zu 20.000 Besucher pro Jahr an. Dabei sind nicht nur Einheimische, sondern auch Urlauber das ganze Jahr über zu Gast – um einzukaufen, aber auch um die handwerkliche Arbeit zu erleben. Der Dorfladen ist insbesondere für Familien und ältere Bürger ein wichtiges Angebot, und das Dorfcafé hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Auch als Arbeitgeber ist das Zentrum bedeutend: Mehr als 20 Menschen direkt aus dem Dorf haben im Gebäude einen Job gefunden – vor allem Frauen, die aufgrund ihrer Familiensituation nur Teilzeit arbeiten können. Das Projekt ist in seiner Konstellation und Größe in Deutschland bislang einzigartig und findet große Beachtung. Deshalb haben bereits verschiedene Gemeinden ihr Interesse am Realisierungskonzept bekundet. (Stand 2022)
Wettbewerbsjahr 2018:
VR-Bank Dornstetten-Horb eG
VR-MeinSekretär ist im Leistungsumfang und in deren Tiefe einzigartig in Deutschland (Mitgliederbindung-/förderung)
Mit diesem neuen Angebot wird ein Schwerpunkt auf den persönlichen Kontakt von Mensch zu Mensch gelegt. Den Kunden wird dabei geholfen, die vielfältigen Herausforderungen im täglichen Leben zu meistern. Geboten werden knapp 20 Leistungen rund um das tägliche Leben – alles Leistungen, die mit dem traditionellen Bankgeschäft nichts oder nur sehr wenig zu tun haben. VR-MeinSekretär sorgt in der Region für Aufsehen und erfährt auch ein großes Medieninteresse. So war VR-MeinSekretär mehrfach mit einem Beitrag im SWR-Radio vertreten, darüber hinaus wurde ein Fernsehbeitrag in der Landesschau Baden-Württemberg ausgestrahlt und neben der regionalen Presse gab es auch Artikel im Handelsblatt sowie in der Welt am Sonntag. Alle Beiträge mit dem Tenor, dass diese genossenschaftliche Bank einen ganz besonderen Weg geht. Das tut sie auch mit großer Überzeugung. VR-MeinSekretär ist ein konsequenter Schritt in der Umsetzung des genossenschaftlichen Förderauftrags zum Wohle der Mitglieder und Kunden. (Stand 2018)
RGS-LebensWert eSG
Im Namen der Biene - Ein Projekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen einer Schülerfirma in Genossenschaftsform (Ökologisches Handeln)
Die RGS-LebensWert ist eine Schülerfirma der Rudolf-Graber-Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Bad Säckingen, die sich seit Jahren für eine umweltgerechte Zukunft durch Bildung für nachhaltige Entwicklung einsetzt. Durch das Projekt erhalten die Schüler Einblicke in ökologische, ökonomische und soziale Zusammenhänge, sowie fundierte Kenntnisse über Umwelt- und Naturschutz. Als Unternehmensform wurde eine Schülergenossenschaft gewählt. Das Projekt ist sehr realitätsnah, die Lehrer halten sich nach Möglichkeit im Hintergrund und haben beratende Funktion, ebenso wie die beauftragte Kundenberaterin der Volksbank Rhein-Wehra, die die Schülerfirma im Bereich Finanzielle Bildung monatlich unterrichtet und die Schüler bei der Gründung der Schülergenossenschaft begleitet hat. Da die Schüler Teilhaber und Mitarbeiter zugleich sind ist die Motivationslage höher als im alltäglichen Unterrichtsgeschehen. Die Schüler lernen fürs Leben. (Stand 2018)
HonMed eG
Sicherstellung notärztlicher Bereitschaftsdienste mit freiberuflichen bzw. selbständigen Ärzten vor allem im ländlichen Raum durch genossenschaftliche Organisationsstruktur (Soziale Verantwortung)
Die HonMed eG organisiert zuverlässig die Besetzung von Notarzteinsatzfahrzeugen mit neben- und freiberuflich tätigen Notärzten und kompensieren so den erheblichen Mangel an Fachkräften. Einzigartig ist nicht nur die Nutzung modernster Dienstplanungs- und Kommunikationstools, sondern auch der eigene Mitglieder- Verwaltungsapparat innerhalb dieser Genossenschaft. Durch eine übersichtliche und überregionale Dienstplanung, verbunden mit einem minimierten bürokratischen Aufwand, werden viele Notärzte motiviert aktiv am Rettungsdienst teilzunehmen. (Stand 2018)
Wettbewerbsjahr 2015:
ZEG Zentraleinkauf Holz + Kunststoff eG
„Jahr des Mitglieds“ (Mitgliederbindung-/förderung)
Das 100-jährige Traditionsunternehmen ZEG wurde einem „Rundum Sorglos“-Relaunch unterzogen. Verschiedene Einzelaktionen mit strukturierter Vorgehensweise präsentieren das Thema Mitgliedschaft nachhaltig intern und extern, u.a. mittels Telefonkonferenzen, Plakatwerbung, neuer Homepage, Mitgliederhandbuch, -zeitung, -ordner, -versammlungen, -vorsorge, Generalversammlung, hochwertiger innovativer Geschäftsbericht, Urkunde für Mitgliedertreue und Ehren-Pin, Kinder-Malwettbewerb etc. Für die Vorteilsberechnung der Mitglieder wurde eine eigene APP entwickelt. Zudem gibt es zur Vertriebsunterstützung sogenannte Mitgliederreferenten, die das Thema Mitgliedschaft den Kunden professionell näherbringen. Insbesondere herauszustellen ist die Verbreitung und Bekanntmachung des Genossenschaftlichen Prinzips mit allen Vorteilen sowohl bei Mitgliedern als auch bei Nichtmitgliedern. Im ersten Halbjahr 2015 konnten 150 Neumitglieder gewonnen werden, das ist bereits jetzt schon ein Zuwachs von 5 %; ein laufender Prozess wird das Thema weiter forcieren. Mit dem Jahr des Mitglieds wurden den Vertriebsmitarbeitern „die Augen getreu nach dem Motto - Ein Gewinn für Alle - geöffnet“; die Mitarbeiter haben hierdurch einen echten Sportsgeist entwickelt. Das neue Motto lautet daher: ZEG = Zukunft Erfolgreich Gestalten! (Stand 2015)
Bürgerwerke eG
„Die Bürgerwerke eG - Energie in Gemeinschaft“ (Ökologisches Handeln)
Um im Verbund Strom aus erneuerbaren Bürgerenergieanlagen an Genossenschaftsmitglieder sowie interessierte Bürger zu liefern, schlossen sich 9 Bürgerenergie-Genossenschaften zusammen und entwickelten sich zur Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft weiter. Somit wird Strom aus regionalen Erneuerbaren-Energie-Anlagen von der Dachgenossenschaft Bürgerwerke eG nicht nur erzeugt, sondern direkt an Bürger vor Ort geliefert. Herauszustellen ist, dass sich die Bürgerwerke eG als erster Stromversorger darstellt, die sich komplett in der Hand von Energiegenossenschaften befindet. Strom aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen kann direkt an die Kunden vor Ort vermarkt und dadurch können Erlöse für die regionale Energiewende generiert werden. Durch diese alternative Methode ist große Unabhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen geboten sowie das EEG Konto entlastet. Erreicht durch die Bündelung vieler einzelner Genossenschaften, wird der Genossenschaftsgedanke hier somit konsequent umgesetzt. (Stand 2015)
Volksbank Offenburg eG
„1.500 Stunden für Ihren guten Zweck“- Volksbank Mitarbeiter verschenken ihre freie Zeit für den guten Zweck (Soziale Verantwortung)
„Wir leben von der Region und investieren in die Region.“ Aus diesem Antrieb heraus hat die Volksbank Offenburg ein einzigartiges, außergewöhnliches Projekt gestartet, um den Menschen in der Region, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen, ein ganz besonderes Geschenk zu machen. Statt einfacher Schecküberreichung bei gemeinnützigen und wohltätigen Veranstaltungen, verschenken ALLE Mitarbeiter der Volksbank im 150-zigsten Jubiläumsjahr der Bank etwas, was man mit keinem Geld der Welt kaufen kann: Zeit! Ihre private Zeit. Dabei haben sie sich bei über 90 Projekten und Aktionen unentgeltlich in 52 Wochen engagiert. Herauszustellen ist das hohe ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter. Oftmals entstanden neue Beziehungen zwischen den Helfern und den Menschen vor Ort; auch der Zusammenhalt der Belegschaft durch die gemeinsamen unbekannten Tätigkeiten und Situationen wurde intensiviert. Aus ursprünglich 1.500 geplanten Stunden wurden über 2.100 ehrenamtliche Stunden, somit ist das geplante Ziel deutlich übertroffen. Das Projekt wird auch über das Jubiläumsjahr hinaus fortgeführt, weitere Zeitgeschenke der Mitarbeiter folgen also. Zeit ist bekanntlich ein knappes Gut, den Menschen in der Region kommt somit Wertschätzung in hohem Maße zu Gute. (Stand 2015)